
Da sich die Logistik im Einzelhandel weiterentwickelt, um den boomenden Anforderungen des E-Commerce und den steigenden Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden, müssen Distributionszentren weltweit vorrangig auf Sicherheit und Effizienz setzen. Ein Netzwerk aus Videokameras mit KI-gestützten Analysen unterstützt Distributionszentren dabei, diese Ziele zu erreichen.
Das gestiegene Volumen und der höhere Wert der Waren in der gesamten Einzelhandelskette haben zu einem Anstieg der Diebstähle geführt. Ein britischer Bericht zeigt, dass 40 % oder 3,2 Milliarden Pfund der Diebstahlschäden im Einzelhandel auf Mitarbeiter in Lagern und Geschäften zurückzuführen sind. Die schnellere und erweiterte Logistikkette hat auch einen erhöhten Bedarf an mehr Sicherheit für das Personal mit sich gebracht. Von automatisierten Systemen, die Risiken vor Ort minimieren, bis hin zu KI-gesteuerten Tools, die die Sicherheit und Produktivität verbessern, arbeitet die Branche mit Hochdruck an Innovationen, um die Nachfrage zu befriedigen und gleichzeitig Vermögenswerte und Mitarbeiter zu schützen.
Während die Automatisierung die Effizienz in Logistikzentren steigert, bedeutet der Rückgang des menschlichen Einsatzes, dass weniger Menschen die Prozesse entlang der Wertschöpfungskette überwachen. Dadurch gewinnt Technologie an Bedeutung, um die Sicherheit der Waren und die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Die neue Welle der Einzelhandelslogistik konzentriert sich auf einen ausgewogenen Ansatz, der sowohl Geschwindigkeit als auch Sicherheit optimiert, um operativen Erfolg zu gewährleisten und Verbraucher zufriedenzustellen – alles unterstützt durch integrierte Überwachungstechnologie. Ein vernetztes Überwachungssystem, das auf diese Herausforderungen zugeschnitten ist, kann die betriebliche Effizienz erheblich steigern. Mit den richtigen Anwendungen verbessert diese Technologie den Arbeitsablauf von der Kommissionierung bis zur endgültigen Lieferung und gewährleistet einen reibungslosen und sicheren Prozess in jeder Phase.
Sicherheit in Logistikzentren
Ein Netzwerk-Kamerasystem kann die Sicherheit in Logistikzentren erhöhen, indem es mögliche Risiken identifiziert und eine Live-Audio-Warnmeldung über die Gefahr weiterleitet oder einen Mitarbeiter zum Handeln auffordert. Zum Schutz vor bestimmten potenziellen Gefahren können Kameras mit Analysefunktionen auch automatische Warnmeldungen ausgeben. Erkennt eine Kamera beispielsweise Mitarbeiter oder Besucher ohne persönliche Schutzausrüstung, kann über einen angeschlossenen Lautsprecher eine Warnung ausgegeben werden. Zur Überwachung von allein arbeitenden Mitarbeitern im Transportwesen können tragbare Kameras mit Man-Down-Alarmen die Sicherheit erhöhen und vor Übergriffen schützen.
Fahrzeuge auf dem Gelände, darunter Lkws, Transporter, Gabelstapler und Pkws, können ein Sicherheitsrisiko für Mitarbeiter und Besucher darstellen. Mit Netzwerkkameras integrierte Technologien sorgen hier für eine sicherere Umgebung. Geschwindigkeitsüberschreitungen können von den Kameras erkannt und mit Blitzleuchten und Sirenen gemeldet werden, die die Fahrer mit Licht und Ton warnen. Über Lautsprecher können zudem Audio-Meldungen und Anweisungen übermittelt werden. Fahrzeuge können auch mit Radar in Kombination mit einer Kennzeichenerkennungstechnologie verfolgt werden. Dadurch können Verkehrsverstöße, von verbotenen Abkürzungen bis hin zum Befahren von Einbahnstraßen, leicht identifiziert werden.
Netzwerkkameras mit Analysefunktionen können zudem die Sicherheit von Fußgängern gewährleisten, indem sie deren Anwesenheit erkennen – insbesondere in Bereichen, die für Fahrzeuge reserviert sind – und den Fahrer alarmieren. Gleichzeitig kann eine Blitzsirene eingesetzt werden, um den Fußgänger zu alarmieren und vor der Gefahr zu warnen. Mobile Kameras (tragbar oder modular) können auch an Gabelstaplern installiert werden und dem Fahrer in Kombination mit einer Smartphone-App eine bessere Sicht ermöglichen. Das Video kann aufgezeichnet und zur Untersuchung von Unfällen und Beinaheunfällen verwendet werden, um die Sicherheit zu verbessern.
Bei großen Warenmengen müssen nicht nur Mitarbeiter und Besucher, sondern auch die Waren selbst geschützt werden. Brände stellen ein hohes Risiko dar. Herkömmliche Rauchmelder sind zwar wirksam, aber da der Rauch erst den Sensor erreichen muss, bevor der Alarm ausgelöst wird, kann es zu einer Verzögerung kommen. Durch die zusätzliche Kameraerkennung mit hochwertiger Bildgebung für schlechte Lichtverhältnisse kann die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Brandschutzes erhöht werden. Eine frühzeitige Erkennung wird möglich und anhand der Videobilder lässt sich die Brandursache leichter identifizieren.
Um den Lagerbestand genauer zu verfolgen, können Kameras die Ein- und Ausgänge des Distributionszentrums überwachen und die Aufnahmen mit einem Zeit- und Datumsstempel versehen. So lassen sich Vorfälle, Fehler oder Betrugsfälle einfach am Desktop überprüfen und identifizieren. Durch das Hinzufügen eines Panoramamonitors (PVM) und eines Decoders können Live-Videos auch auf einem Monitor angezeigt werden.
Sicherheit im Logistikzentrum gewährleisten
Aufgrund der Konzentration von oft hochwertigen Waren sind Logistikzentren lukrative potenzielle Ziele für Diebstähle, insbesondere in Spitzenzeiten wie der Vorweihnachtszeit. In dieser Zeit sind häufig viele saisonale Zeitarbeitskräfte beschäftigt, was ein erhöhtes Risiko darstellen kann.
Über die finanziellen Auswirkungen hinaus sehen sich Einzelhändler aufgrund von Diebstählen auch mit nachgelagerten Problemen wie Bestandsungenauigkeiten und unzufriedenen Kunden konfrontiert. Da ein effektiver Einzelhandel auf genaue Bestände für ein effektives Lieferkettenmanagement, Nachschub und Bedarfsprognosen angewiesen ist, ist Diebstahlprävention der Schlüssel zur Aufrechterhaltung der Datengenauigkeit.
Eine bekannte Diebstahltechnik besteht darin, Artikel aus der Kommissionierlinie oder dem Lager zu entwenden und sie außerhalb des Gebäudes zu deponieren, wo sie dann durch Überklettern der Umzäunung abgeholt werden können. Der Schutz der Umzäunung ist daher von entscheidender Bedeutung. Die robusteste Abwehr lässt sich je nach Situation durch eine Kombination verschiedener Kameratechnologien erreichen.
Um potenzielle Diebstähle aus der Verpackungslinie zu verhindern, können Kameras über dem Verpackungstisch die Bestellungen verfolgen. Durch die Integration einer Cloud-Lösung in das Bestellsystem können die Nummer des Verpackungstisches, das Datum und die Uhrzeit identifiziert und diese Details für einen schnellen Abruf gespeichert werden. So lassen sich Vorfälle, Fehler oder Betrugsfälle erkennen. Dieses System kann auch den Kundenservice verbessern, da Beschwerden viel schneller bearbeitet werden können.
Um potenzielle kriminelle Aktivitäten rund um das Logistikzentrum zu erkennen, können PTZ-Kameras (Pan, Tilt, Zoom) Eindringlinge detailliert visuell identifizieren. Sie lassen sich mit Perimeter- und Bereichssicherheit mit Bewegungserkennung kombinieren. Diese Technologie kann automatische Warnmeldungen über potenzielle Perimeterverletzungen ausgeben, Verdächtige heranzoomen und verfolgen. Kameras mit integrierten Warnmeldungen und Tracking-Funktion können auch die Effizienz steigern, da nur eine begrenzte Anzahl von Mitarbeitern eine größere Anzahl von Kameras überwachen muss. Nur eine begrenzte Anzahl von Mitarbeitern muss eine größere Anzahl von Kameras überwachen.
Durch den Einsatz von Wärmebildtechnologien kann die Anzahl der Kameras ebenfalls reduziert werden. Diese Geräte benötigen kein sichtbares Licht und ermöglichen eine Erkennung auch bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen. Zur Sicherung des Logistikzentrums müssen auch die Zugangspunkte kontrolliert werden. Bei umfangreichen Transporten durch Drittunternehmen, insbesondere wenn das Logistikzentrum unbemannte Lade- und Entladestellen nutzt, ist eine überprüfte Zufahrt für Fahrzeuge unerlässlich. Netzwerkkameras an Bord eines Fahrzeugs können zudem die Sendung überwachen. Wenn der Laderaum geöffnet wird, wird ein Alarm an einen Bediener gesendet und ein Video des Vorfalls an die Cloud übertragen.
Effizienz bei der Fahrzeugdisposition und Lieferung
Vom Verladen der Kundenbestellungen auf die Lieferfahrzeuge über die Überprüfung der Pakete auf Paletten oder in Kartons bis hin zum Verladen in Transporter können Kameras eine mit Daten versehene visuelle Aufzeichnung erstellen, die den Validierungsprozess ermöglicht.
Mithilfe einer KPI-Lösung für die Lkw-Auslastung können Kameras mit Analysefunktionen die Auslastung in Echtzeit messen und so eine Optimierung auf der Grundlage von Prozess-KPIs wie Streckenplanung, Personalbedarf am Tor und Ladeeffizienz ermöglichen. Die Lösung kann auch um eine Gesichtserkennungstechnologie erweitert werden, um die Einhaltung der DSGVO und der Arbeitsgesetze zu gewährleisten.
Für die Validierung der Lieferung auf der letzten Meile sind Bodycams eine effiziente Möglichkeit, um den Zustand der Lieferung zu bestätigen. Auch die Handhabung der Pakete beim Entladen kann mit Netzwerk-Kameras an Bord überwacht werden.
Die Zukunft der Logistik ist zweifellos daten- und technologiegetrieben. Hier kommen fortschrittliche Technologien wie Netzwerk-Audio- und Videolösungen sowie integrierte Zugangskontrollen ins Spiel. Diese mit KI und Datenanalyse ausgestatteten Tools werden bald eine zentrale Rolle bei der Transformation der Logistik spielen. Sie werden Unternehmen dabei unterstützen, ihre Vermögenswerte zu schützen, Abläufe zu optimieren und zu Nachhaltigkeitszielen beizutragen. Von der Echtzeitüberwachung des Lagerbestands und der Mitarbeitersicherheit bis hin zu prädiktiven Analysen für eine optimierte Ressourcennutzung setzen diese Technologien neue Maßstäbe für Sicherheit und Effizienz im Logistiksektor.